Sanierung und Umbau einer Scheune zur Arztpraxis mit Wohnung im Saarland

Die Aufgabenstellung für die Sanierung und den Umbau

 

  • Energetische Sanierung der vorhandenen Bausubstanz.
  • Das Erscheinungsbild der ortsbildprägenden Nord-Ost-Fassade sollte erhalten bleiben.
  • Die Entwicklung eines neuen Nutzungskonzepts mit Arztpraxis im Erdgeschoss und einer Wohnung im Obergeschoss.

 

Historische Nordost-Fassade der ehemaligen Scheune

Der Erhalt der ortsbildprägenden, dorfseitigen Fassade war wie beschrieben von Anfang an ein wesentliches Ziel bei der Umsetzung des Nutzungskonzepts. Gleiches gilt für die Südost-Fassade mit den Kapellenfenstern. Nachdem die Dorfkirche während des 2. Weltkriegs zerstört wurde, diente die ehemalige Scheune neben dem Pfarrhaus als Notkirche. Um die nun sakrale Nutzung des Gebäudes hervorzuheben, erhielt die Südost-Fassade in dieser Zeit zwei Kirchenfenster im gotischen Stil. Nach dem Wiederaufbau der zerstörten Dorfkirche wurde das Gebäude wieder als Scheune genutzt. der Umbau erfolgte in drei Bauabschnitten. Analog der Torsituation auf der Dorfseite befand sich ursprünglich auch eine Scheuneneinfahrt in der gegenüberliegenden Giebelwand.

 

Südwest-Fassade mit Wintergartenanbau

Im Laufe der Zeit durchlief das Gebäude verschiedenste Nutzungen. Ursprüglich als Scheune gebaut, wurde das Gebäude zwischenzeitlich als Gerberei, danach als Grenzstation zwischen Deutschland und Frankreich, während des zweiten Weltkriegs als Notkirche und zuletzt wieder als Scheune genutzt. In der letzten Bestandsituation war der Torbogen auf der Südwestseite zugemauert und überputzt. Lediglich der Schlussstein über dem Torbogen verriet das Vorhandensein der zweiten Scheuneneinfahrt. Für die neue Nutzung bot sich eine Freilegung und Verglasung des Torbogens an. Für die Belichtung des neu eingezogenen Obergeschosses mussten auf der Giebelseite zusätzliche Fenster gebrochen werden. Während die Fenster bewußt in Anlehnung an den Gebäudecharakter mit traditionellen Sandsteingewänden ausgestattet wurden, ist der Wintergarten in einer modernen Stahl-Aluminiumkonstruktien ausgeführt und zweifelsfrei als eigenständiger Baukörper ablesbar.

 

Eine europaweit ausgezeichnete Lösung

Die ausgeführte Lösung erfüllte alle Zielvorgaben im besten Sinne und überzeugte auch die Jury der internationalen Ver­eini­gung „Ländlichkeit-Umwelt und Entwicklung“ des grenz­über­schreitenden Architekturwettbewerbs Architecture sans Frontier. Das Projekt belegte so auf Europaebene den 3. Platz. Ausschlaggebend für die Auszeichnung war die respektvolle Sanierung der alten Gebäudesubstanz und die vorbildliche Verbindung, der in einer wechselvollen Geschichte entstandenen baulichen Gegebenheiten mit den funktionalen Anforderungen des neuen Nutzungskonzepts.

 

Fazit: Trotz Sanierung wirtschaftlich sinnvoll

Das sanierte Gebäude im Saarland mit seinem unverwechselbaren Charakter und die neue Nutzung bilden eine Symbiose, die beeindruckend dokumentiert, dass die Sanierung alter ortsbildprägender Gebäudesubstanz in Kombination mit einem guten Nutzungskonzept durchaus auch wirtschaftlich sehr sinnvoll sein kann.

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